Hat die Europäische Union eine Zukunft? Was hält sie noch zusammen? Wie soll sie der illiberalen Internationale begegnen? Wie angesichts des fortschreitenden Zerfalls der transatlantischen Beziehungen agieren? Kann Brüssel wirksam den Rechtstaat in den Mitgliedsländern verteidigen? Wo geht es hin: zum stärkeren Zusammenwachsen oder zu mehr Nationalstaat? Wie stehen die Politik und die Gesellschaften in Polen und in Deutschland dazu? Wie stehen die Chancen für eine Überwindung der gegenwärtigen Krisen Europas? Wie ist es in der EU um die Demokratie bestellt? Welche ist dabei die Rolle der Nationalstaaten, was kann und soll Brüssel in die Hand nehmen? Diesen und vielen weiteren drängenden Fragen widmet sich die nächste Veranstaltung der International Friends Dresden in Form einer Podiumsdiskussion. Die Teilnehmer sind:
Dr. Marek Prawda, ehem. polnischer Diplomat, seit April 2016 Vertreter der Europäischen Kommission in Polen. Er studierte Ökonomie in Leipzig und Soziologie an der Polnischen Akademie der Wissenschaften. 1984 wurde er in Soziologie promoviert. 1992 begann er seine diplomatische Laufbahn an der polnischen Botschaft in Bonn und war nachfolgend Büroleiter des polnischen Außenministers, Botschafter in Schweden (2001-2005), Botschafter in Deutschland (2006-2012) und schließlich polnischer Botschafter bei der EU (2012-2016). Für seine Verdienste für den deutsch-polnischen Dialog wurde Marek Prawda 2012 mit dem Bundesverdienstorden und dem Verdienstorden des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Nach der Bildung der Regierung von Beata Szydło (PiS) schied er 2016 aus dem diplomatischen Dienst aus. Marek Prawda ist Autor zahlreicher Artikel zu deutsch-polnischen Beziehungen.
Georg Milbradt, Politiker und Ökonom, 2002 bis Mai 2008 der zweite Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Er studierte Volkswirtschaft, Jura und Mathematik und arbeitete anschließend bis 1980 als Assistent am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Münster. 1973 wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert, 1980 folgte die Habilitation. Seitdem Universitätslehrer in Osnabrück und Mainz und Professor in Münster und seit Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzpolitik, an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden.
Agnieszka von Zanthier, Germanistin und Historikerin, seit 2005 Geschäftsführerin der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau. Nach dem Studium in Warschau und Heidelberg (MA), wurde sie an der Universität-GH-Duisburg promoviert. 1990-2002 arbeitete sie als Journalistin, v.a. für deutsche und polnische Rundfunksender. 2002-2006 baute sie auf und leitete das Büro der Kreisau-Initiative e.V. in Berlin, wirkte 2003-2009 als Mitglied des Aufsichtsrates der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung (Krzyżowa, PL).
Wir freuen uns auf diese sehr interessante Diskussion am Montag, den 12.11.2018, 19.30 Uhr im GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau, Raum Riemerschmid, Moritzburger Weg 67, 01109 Dresden.