Syrien zwischen Hammer und Amboss

In der Veranstaltungsreihe des International Friends Dresden e.V. widmete sich der Vortrag im November dem politisch nach wie vor hochaktuellen Thema des Bürgerkrieges in Syrien. Samer Mohamad, Geschäftsführer der Deutschen Generalbau GmbH in Dresden & Vereinsvorsitzender des Vereins shaám e.V., konnte dabei aus erster Hand einen Einblick in die Strukturen des Assad-Regimes und dessen fatale Auswirkungen auf die syrische Bevölkerung geben.

 Syrien blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die von politischer Unruhe und Oppression geprägt ist. Die ethnische und religiöse Diversität des Landes trägt daran einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Seit einem der zahlreichen Putsche im Jahr 1963 regiert nun die Baath-Partei und mit ihr die al-Assad Familie die syrische Republik. In dieser Zeit etablierte sie laut Herrn Mohamad ein umfassendes Überwachungs- und Kontrollsystem, das in seiner Willkür und Brutalität die Züge eines totalitären Regimes aufweist. Ein Apparat von circa 500.000 Mitarbeitern kontrolliert dabei das alltägliche Leben, die Medien, die Wirtschaft und Politik und schafft es mit Mitteln der Einschüchterung und Bestechung jede oppositionelle Regung im Keim zu ersticken.

Getragen von den Umwälzungen in Ägypten und Tunesien, formierte sich 2011 dann jedoch auch in Syrien Protest gegen die Assad-Regierung, der sich in einen immer noch währenden Bürgerkrieg entwickelte. Herr Mohamad berichtete, dass die syrischen Oppositionellen ihre Hoffnung auf die westliche Staatengemeinschaft und deren Unterstützung gesetzt hatten, die jedoch durch deren Uneinigkeit und daraus resultierender Tatenlosigkeit enttäuscht wurde. In diesem Zusammenhang zeichnete er ein pessimistisches Bild der Zukunft Syriens mit einer zerstrittenen intellektuellen Opposition im Exil, den untätigen Westmächten und der steigenden Not der syrischen Zivilbevölkerung.

Es ist dieses Elend der Bevölkerung, das Herr Mohamad mit der Arbeit seines Vereins shaám e.V. lindern möchte. In der anschließenden Diskussion erläuterte er konkrete Maßnahmen, die der Verein unterstützt, wobei durch die anhaltenden Kämpfe vor allem die Grundversorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln im Vordergrund steht.

An den Vortrag schloss sich eine angeregte Diskussion über mögliche Hilfsmaßnahmen und Entwicklungen Syriens an.

Mehr Informationen über die Tätigkeit des shaám e.V. finden Sie auf der Vereins-Homepage unter http://www.shaam-syria.org.