Novaled & die Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte

Im neuen Jahr begrüßten wir Herrn Harry Böhme, Vorstand der Novaled AG, als Referenten bei den International Friends Dresden. Als einer der weltweit führenden Hersteller der OLED Technik, die organische Leuchtdioden für die Verwendung in Displays und als Beleuchtungselemente entwickelt, arbeitet Novaled in einem stark wachsenden Markt, der auf aktuellstes technisches Know-how und Impulse junger Wissenschaftler angewiesen ist. Mit Sitz in Dresden sowie Japan und Süd-Korea ist die Firma außerdem verstärkt international ausgerichtet. Herr Böhme gab uns einen Einblick in die Maßnahmen und Erfahrungen, die Novaled mit der Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte seit 2003 sammeln konnte.

Die junge Belegschaft von Novaled, mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren, besteht zu 11% aus ausländischen Mitarbeiter_innen, die vornehmlich in der Entwicklung tätig sind. Während seines Vortrages verwies Herr Böhme auf den Mangel an qualifizierten deutschen Arbeitskräften und den Aufwand, den seine Firma betreibt, um die besten Student_innen und Entwickler_innen zu erreichen. Dabei spielen vor allem Kooperationen mit Universitäten eine entscheidende Rolle, in der Forschungsarbeiten gesponsert, Beiträge in Fachzeitschriften publiziert sowie die Mitarbeit durch u.a. Praktika ermöglicht werden. Darüber hinaus wird die Arbeit des Unternehmens durch zahlreiche Präsentationen auf internationalen Konferenzen vorgestellt, um die Reputation von Novaled zu stärken.

Als weiteren entscheidenden Anreiz um das Interesse ausländischer Fachkräfte auf sich zu ziehen, sieht Herr Böhme neben der Schaffung einer ansprechenden Reputation auch die Durchsetzung einer firmenweiten Willkommensmentalität, die die Integration und damit langfristige Bindung der Fachkräfte unterstützt. So ist zum Beispiel auch am Dresdner Hauptsitz Englisch als Firmensprache etabliert, sodass keine Sprachbarriere die Arbeit behindert und sich jeder einbringen kann. Auch Deutschkurse werden vom Unternehmen angeboten. Außerdem gibt es spezielle Ansprechpartner, die den Wohnortwechsel von Mitarbeiter_innen und ihren Familien begleiten und den Schritt in ein neues Arbeitsumfeld vereinfachen sollen. Schließlich helfen regelmäßige gesellige Mitarbeitertreffen, den gegenseitigen Austausch und das Eingewöhnen im neuen Umfeld zu fördern. Abschließend betonte Herr Böhme, dass das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Arbeitsortes spielt und das negative Signale, wie durch die aktuelle Zuwanderungsdebatte ausgelöst, verheerende Auswirkungen für die Unternehmen haben.

In der anschließenden Diskussion sprachen zahlreiche Besucher_innen, die ebenfalls im Bereich der Vermittlung und Integration tätig sind, Herrn Böhme gezielt auf bestimmte Maßnahmen und Erfahrungswerte an.