Der Islam – zwischen Medienbild und Tradition

Zahlreiche Besucher folgten der Einladung der International Friends im Juli zum Vortragsabend mit dem interessanten Thema „Der Islam – zwischen Medienbild und Tradition“. Frau Christiane Müller, Regierungsrätin & Islamwissenschaftlerin vom Landeskriminalamt Sachsen sprach dabei über das vorwiegend negative Image, was die Medien vom Islam schaffen und die dadurch entstandene Wahrnehmung der Religion in Deutschland. Aufgrund der Bilder z.B. von verschleierten Frauen oder Kindern mit Kalaschnikows, die immer wieder zu sehen sind, wird der Islam laut einer Studie bei jedem 2. Deutschen als Bedrohung angesehen. Frau Müller machte in ihrem Vortrag aber deutlich, wie breit gefächert die vielen verschiedenen islamischen Gruppierungen sind und das Dinge, die in der öffentlichen Diskussion als „islamisch“ benannt werden oft nichts mit der Religion an sich zu tun haben, sondern kulturbedingt sind, wie z.B. die weibliche Beschneidung, die auf eine afrikanische Tradition zurück geht. Die 5 Säulen des Islams (Glaubensbekenntnis, Gebet, Ramadan, Almosenspenden und Pilgerfahrt) und die damit verbundenen Regeln, Pflichte und Verbote für die Gläubigen sind für westliche Kulturen meist fremd, was zu Erklärungsversuchen und einer daraus resultierenden Stigmatisierung des Islams führt. Dadurch wird eine „Angst“ vor der Religion geschürt, die eigentlich dem „Fremden“ gilt. Frau Müller rief deshalb zu einer differenzierten Betrachtung auf, um vorschnelle Verurteilungen zu vermeiden.

Im Anschluss an den Vortrag wurde bei einem Glas Wein weiter diskutiert.